"Erwachsene haben es immer so eilig!"
„Es muss immer alles so schnell gehen.“ So oder ähnlich lautet oft das (vernichtende) Urteil unserer Kinder über das Leben mit uns Erwachsenen.
Und ganz ehrlich: Was fällt Ihnen zum Thema „Zeit“ ein? Etwa Begriffe wie „Zeit – Not – Konflikt – Druck – Problem – Verlust?“
Oder auch gerne Sätze wie diese: “Das kostet zu viel Zeit. Oh Gott, wann soll ich denn das auch noch machen? Jetzt geht’s grad nicht, später vielleicht.“
Und wenn wir unsere Kinder fragen, beschenken sie uns vielleicht mit so zauberischen Sätzen wie: „In den Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat…“ oder greifen zu Bildern wie “Lieblings – Vorles‘ – Schlitten – Bade – Kuschel – Zeit.“
Kinder leben in der Gegenwart – wir Erwachsenen hingegen viel zu oft in der Vergangenheit oder der Zukunft. Der Psychologe Micha Hilgers hat es einmal so ausgedrückt: “Da ist noch etwas, vielleicht das Wichtigste und Schmerzlichste, was gesagt werden muss: Der unüberwindbare Unterschied zwischen uns Erwachsenen und unseren Kindern ist der: Kinder haben mehr Zeit.“
In diesem zweitägigen praxisorientierten Workshop betrachten wir gemeinsam die entwicklungspsychologische Vernetzung der emotionalen und kognitiven Aspekte von Zeit und sammeln miteinander Ideen zu folgenden Themen und Fragestellungen:
- Ruhe erzeugt Ruhe – wie kann das im pädagogischen Alltag gelingen?
- Wie lassen wir uns nicht von der Vorstellung „schneller-höher-weiter“ vereinnahmen und kommen stattdessen zum „Inne-halten“?
- „Flow“, das Glücksgefühl
- Wo erfahren Kinder in unserer Einrichtung „Zeit“?
- Welche Rolle können dabei Bilderbücher spielen?
- Was wissen wir über die zentrale Bedeutung von Zeit im kindlichen Spiel?
- Wie bauen die Kinder einen Begriff von Zeit auf?
- Von Uhren und Kalendern, Wochentagen und Jahreszeiten: die Zeit als mathematisches Phänomen
- Unsere innere Uhr: Kinder und Erwachsene im Vergleich
- Moderierter Resonanz- und Ziel-fokussierter Austausch im Plenum
- Praxisnahe Kurzreferate mit vielen Fallbeispielen aus dem pädagogischen Alltag
- Denkanstösse durch den Einsatz von Bilderbüchern, Gedichten und Texten
- Fallanalysen in einem wertschätzend-geschützten Raum, gleichermassen geschaffen von Referentin und Gruppe (Einzelcoaching und Rollenspiel)
Barbara Baedeker

Fachreferentin in der Fortbildung von pädagogischen Fachkräften
Schwerpunkte: Coaching, Supervision, Inklusion, Orientierungsplan, u3; Journalistin, Logopädin mit Ausbildungen in hypno-systemischen Konzepten für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Gesprächsführung, Gestaltarbeit, Spieltherapie und Montessori-Pädagogik
www.barbara-baedeker.de
Termine
Di, 20.10.2020
Mi, 21.10.2020
Seminarzeiten: jeweils von 10.00 - 17.30 Uhr (inkl. 1,5 Std. Mittagspause)
Kosten
Das Teilnahmeentgelt beträgt 240 €.
Veranstaltungsort & Kontakt
Kontakt - bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an andrea.munding@akademie.wi-ph.de